Pflegekurse
für pflegende Angehörige (32 UE) Modul 1
Die meisten Familien entschließen sich bewusst dafür, die pflegebedürftigen Angehörigen zunächst selbst zu pflegen. Doch die wenigsten Angehörigen sind gelernte Pfleger oder Krankenschwestern. Um den Pflegealltag leichter bewältigen zu können und auch eine gewisse Sicherheit zu erlangen, bieten Pflegekurse den pflegenden Angehörigen wichtige Basisinformationen für die häusliche Pflege.
Die meisten pflegenden Angehörigen können zwar bei hauswirtschaftlichen Angelegenheiten wie beim Putzen, Kochen oder Einkaufen helfen, da sie aber über kein Fachwissen in der Pflege verfügen, besteht oft die Angst, etwas falsch zu machen. Viele ambulante Dienste bieten daher spezielle Kurse für pflegende Angehörige an.
Was beinhalten die Pflegekurse?
Die Pflegekurse für Angehörige sind im §45 SGB XI geregelt. Diese können Angehörige in Anspruch nehmen, die die Pflege ganz oder teilweise übernehmen wollen. Doch was beinhaltet ein solcher Kurs?
Ein Pflegekurs soll von den Pflegekassen laut Gesetzesgeber jedem Angehörigen oder einer anderen im Pflegebereich ehrenamtlich tätigen Person unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Kurse dienen dazu, die Betreuung und Pflege zu vereinfachen und seelische sowie pflegebedingte körperliche Beschwerden zu minimieren.
Der Pflegekurse für Angehörige beinhalten somit zum Beispiel:
- Informationen zur richtigen Ernährung im Alter. So ist zum Beispiel Mangelernährung ein großes Problem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen.
- Basiswissen über die Mobilisation der Pflegebedürftigen.
- Hilfreiche Anweisungen zum gelenk- und rückenschonenden Heben und Tragen.
- Anleitungen zu Pflegehandgriffen, wie zum Beispiel das Waschen im Bett.
- Schulung zum richtigen Umgang mit Medikamenten, Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln. Mehr über Hilfsmittel finden Sie auch in meiner Hilfsmittelberatung.
- Informationen zur Alltagsgestaltung.
- Möglichkeiten der Entlastung in der Pflege Zuhause. (Hier können Sie auch den Entlastungsbetrag einsetzen.)
- Informationen über Kurzzeitpflege, Tages- und Nachtpflege, Verhinderungspflege usw.
- Häufig erhalten die Pflegenden aber auch individuelle Anweisungen, zugeschnitten auf den persönlichen Pflegefall.
- Bei Bedarf Schulung zur Hygiene bei der Pflege bzw. Tipps zur Vorbeugung von Hautschäden bei Inkontinenz.
- Allgemeine Informationen zu den Leistungen der Pflegekasse bzw. Krankenkasse.
- Aufklärung über gesetzliche Betreuung.
- Eine weitere Möglichkeit sind auch Spezialkurse zu Themen wie Demenz, Parkinson, Schlaganfall, Pflege von Sterbenden oder die Pflege von pflegebedürftigen Kindern.
Ziel dieser Kurse ist es, das die Teilnehmer letztendlich in der Lage sind eigenständig pflegerische Hilfen zu leisten. Schlussendlich gibt es also viele Möglichkeiten für pflegende Angehörige sich bei der häuslichen Betreuung von Pflegebedürftigen unterstützen zu lassen.
Kosten: Keine
Die Seminarkosten werden von der Pflegeversicherung übernommen, jeder Versicherte hat den Anspruch darauf einmal den Kurs kostenfrei zu besuchen.