Proben für den Ernstfall
Professionell und in großem Rahmen helfen will gelernt sein – und regelmäßig geprobt. Dafür traf sich kürzlich die 1. Einsatzeinheit des DRK Siegen-Wittgenstein, bestehend aus den DRK-Ortsvereinen Burbach, Eiserfeld/Eisern, Neunkirchen und Obersdorf, mit rund 50 Ehrenamtlichen für ein Ausbildungswochenende.
Das Deutsche Rote Kreuz in Siegen-Wittgenstein hat mit seinen 850 hauptamtlichen Mitarbeitern sowie den fast 1.800 Ehrenamtlichen während der Coronapandemie und bei der Unterbringung geflüchteter Menschen gezeigt, dass es binnen kürzester Zeit in der Lage ist, funktionierende Strukturen aufzubauen. „Und genau dafür sind unsere regelmäßigen Übungen so wertvoll,“ verrät Alexander Bassil, Zugführer der 1. Einsatzeinheit DRK Siegen-Wittgenstein. „Nach Corona war es uns bei diesem Wochenende besonders wichtig, unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern einen guten Wiedereinstieg zu ermöglichen. Denn die regelmäßigen gemeinsamen Übungen sind für einen reibungslosen Ablauf im Ernstfall unverzichtbar.“
Im Kreis Siegen-Wittgenstein sorgen insgesamt vier Einsatzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes dafür, dass in Ausnahmezuständen sofort gehandelt werden kann. Sie sind in der Lage, schnell und flexibel, abgestimmt auf die bereits bestehenden Strukturen des Rettungsdienstes und der Feuerwehren, betroffenen Menschen gezielt zu helfen. Die Personalstärke je Einsatzeinheit beträgt 33 Einsatzkräfte, zu jeder Einheit gehört ein Arzt – alle von ihnen sind ehrenamtlich tätig. „Nicht erst die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, dass es in kürzester Zeit zu einer großen Zahl hilfebedürftiger und verletzter Personen kommen kann. Der Rettungsdienst muss sich dabei vorrangig auf die Versorgung von Notfallpatienten und deren Transport in die Kliniken konzentrieren. Bei großen Unfällen wird sehr schnell viel Material gebraucht: Tragen, Decken, Infusionen, Medikamente. Hierfür kommen die Einsatzeinheiten dazu. Sie bauen bei schlechter Witterung überdachte Verbandplätze auf und sorgen bei Dunkelheit für Beleuchtung“, so DRK-Präsident und Landrat Andreas Müller.
Um einen solchen Einsatz so realistisch wie möglich zu üben, begleitete ein Fuhrpark aus 13 Fahrzeugen die Gruppe. Mit im Gepäck: jede Menge Ausrüstung, die am Übungsort an der Jugendherberge in Olpe aufgebaut wurde. Ein kompletter Behandlungsplatz für die Versorgung von Verletzten, ein Küchenmodul mit Essensausgabe, ein Sanitätszelt sowie ein großer Aufbau an Technik und Sicherheit bildeten die Kulisse für die Übung. Die Küche blieb nicht kalt während des Übungswochenendes, denn auch die Verpflegung will erprobt sein, damit der Spaß nicht zu kurz kommt. „Schließlich sind hier alle ehrenamtlich – da ist es wichtig, dass wir eine gute Zeit miteinander verbringen. Wir sind wirklich froh über jede Person, die uns im Katastrophenschutz unterstützen möchte, Interessierte sind herzlich willkommen! Bei uns gibt es ganz viele verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren. Auch das möchten wir bei solchen Übungen zeigen und das Interesse für unsere Arbeit wecken,“ so Melanie Tröps, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der 1. Einsatzeinheit DRK Siegen-Wittgenstein.